Transformatives Lernen

Transformatives Lernen (nach Mezirow) stellt einen Prozess dar, bei dem durch kritische (Selbst-)Reflexion bereits bestätigte eigene Vorannahmen (Perspektiven, Denkweisen, Denkgewohnheiten) transformiert werden, um diese sowohl zu verändern als auch zu erweitern.[1]

Im Zentrum der transformativen Lerntheorie steht demnach eine Perspektiventransformation. Unterstützt wird dieser Prozess durch die aktive Teilnahme an Diskursen, bei der man mit Erfahrungen und Annahmen anderer konfrontiert wird und auf diese Weise seine eigenen Denkgewohnheiten und Deutungsmuster erweitern kann.

Die transformative Lerntheorie entstand in den 1970er Jahren in den USA und wurde in Kanada und Südamerika weiterentwickelt. Ihr bedeutendster Vertreter ist Jack Mezirow, der auch als Begründer dieser Theorie gilt. Die transformative Lerntheorie ist die bedeutendste Theorie, wenn es um das Lernen Erwachsener im angelsächsischen Raum geht, wurde bisher aber im europäischen Raum wenig rezipiert. Die Theorie basiert auf konstruktivistischen Annahmen und die Wurzeln der Theorie liegen im Humanismus und der Kritischen Theorie.[2] Des Weiteren lassen sich Bezüge zum kommunikativen Handeln nach Habermas nachweisen.[3]

  1. Vgl. Zeuner: "Welche Potentiale bietet Weiterbildung für die Bewältigung gesellschaftlicher Veränderungen im kommunalen und regionalen Umfeld?" 2007, S. 7.
  2. Vgl. Zeuner: "Welche Potentiale bietet Weiterbildung für die Bewältigung gesellschaftlicher Veränderungen im kommunalen und regionalen Umfeld?" 2007, S. 7.
  3. Vgl. Mezirow: "Transformative Erwachsenenbildung" 1997, S. 21.

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